From 6a49ccf486480909d92f57fa4876589fdd417dca Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Simon Bruder Date: Sun, 7 Nov 2021 21:27:30 +0100 Subject: [PATCH] Incorporate more human feedback. --- seminararbeit.tex | 26 +++++++++++++------------- 1 file changed, 13 insertions(+), 13 deletions(-) diff --git a/seminararbeit.tex b/seminararbeit.tex index 50656c4..09ffe1c 100644 --- a/seminararbeit.tex +++ b/seminararbeit.tex @@ -177,7 +177,7 @@ darunter seine ältere Schwester Olga\cite[Vgl.][53]{burkehb} und der 1893 gebor Eine wichtige Rolle in seiner Kindheit spielte der Taufpate aller Kinder, der Doktor Hermann von Epenstein, auf dessen Burgen Mauterndorf und Veldenstein die Familie häufig Zeit verbrachte. Umstrittenen Gerüchten zufolge soll er der Vater Alberts sein, -da Alberts Aussehen seinem ähnelt und er Albert zunächst mehr Zuneigung als Hermann zeigt, +da Alberts Aussehen seinem ähnelt und er Albert zunächst mehr Zuneigung als Hermann gezeigt hatte, was sich jedoch im Laufe der Zeit durch eine höhere Übereinstimmung mit Hermanns Interessen änderte.\cite[Vgl.][31f.]{burkehb} Die Unterschiede der Brüder wurden früh deutlich: @@ -185,12 +185,12 @@ Hermann interessierte sich aufgrund von Besuchen mit seinem Vater bei preußisch germanische Legenden, den Jagdsport und das Klettern. Mit 13 Jahren besuchte er die Karlsruher Militärakademie, was durch Hilfe von Epensteins ermöglicht wurde. -Dort entwickelte er sich anders als in den zuvor besuchten Schulen zum Musterschüler.\cite[Vgl.][11]{wylliewr} +Dort entwickelte er sich – anders als in den zuvor besuchten Schulen – zum Musterschüler.\cite[Vgl.][11]{wylliewr} All das legte schon in jungen Jahren die Grundsteine für seine spätere nationalsozialistische Karriere. Albert hingegen war – entgegen von Epensteins Erwartungen – eher introvertiert und schüchtern, -weshalb er zu seiner militärischen Erziehung auf ein Hersbrucker Internat geschickt wurde +weshalb er zu seiner militärischen Erziehung auf ein Hersbrucker Internat geschickt wurde, um dies zu ändern. -In seiner weiteren Ausbildung wendete er sich jedoch trotzdem nicht dem Militär zu, +In seiner weiteren Ausbildung wandte er sich jedoch trotzdem nicht dem Militär zu, sondern besuchte eine zu seiner Zeit unübliche technische Realschule, was ihm später die Arbeit als Ingenieur ermöglichte. Durch sein Interesse an Kunst, Kultur und Musik, welches er mit von Epenstein teilte, @@ -200,7 +200,7 @@ Ein weiterer nennenswerter Unterschied ist der Umgang beider mit der jüdischen der allerdings zum Katholizismus konvertiert war.\cite[Vgl.][9]{wylliewr} Hermann sah ihn nicht als Juden, was in einem Ereignis besonders gut zu sehen ist: Als er in der Schule über seinen größten Helden schreiben soll, entschied er sich für von Epenstein. -Daraufhin wurde er vom Direktor und seinen Mitschülern antisemitisch schikaniert, +Da\-raufhin wurde er vom Direktor und seinen Mitschülern antisemitisch schikaniert, was er nicht verstehen konnte, da von Epenstein für ihn nur Katholik war. Trotz dieses dramatischen Erlebnisses hinterließ es keinen bleibenden Eindruck bei Hermann, denn er plante später selbst ähnliche und meist noch brutalere Angriffe auf Juden und Menschen, die sie unterstützen. @@ -247,7 +247,7 @@ wäre es für ihn deutlich komfortabler gewesen in Deutschland zu bleiben, wo er als Teil der neu entstandenen nationalsozialistischen Elite neue Privilegien genossen hätte.\cite[Vgl.][68]{burkehb} Allerdings konnte Albert Göring auch nach seiner Emigration nach Österreich -von Folgen der Nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland profitieren, +von Folgen der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland profitieren, wenn auch nur indirekt. Er bekam von Oskar Pilzer, dem Eigentümer der Filmproduktion Tobis-Sascha, ein Stellenangebot, was vermutlich durch die Hoffnung der jüdischen Eigentümer motiviert war, @@ -303,7 +303,7 @@ Beispielsweise weigerte er sich, seinen Nachnamen zu ändern,\cite[Vgl.][207]{bu obwohl dieser ihm insbesondere bei der Arbeitssuche oft daran hinderte, eingestellt zu werden, da der Nachname unweigerlich die Frage mit sich zog, ob er mit dem Reichsmarschall verwandt sei. -Diese Tatsache schreckte Viele in der Nachkriegszeit ab, +Diese Tatsache schreckte viele in der Nachkriegszeit ab, da in dieser Zeit versucht wurde, die NS-Vergangenheit zu verdrängen, was mit Albert Göring als andauernder Erinnerung daran nicht möglich war.\cite[Vgl.][212]{burkehb} @@ -347,7 +347,7 @@ da dessen Ansichten nicht repräsentativ für das System sind, gegen das Albert Auch mit seiner Anstellung bei Tobis-Sascha verbunden war die Unterstützung bei Oskar Pilzers Flucht. Dieser war aufgrund seines jüdischen Glaubens und der fehlenden Bereitschaft, -die Sascha-Tobis freiwillig an Goebbels’ Propagandaministerium zu übergeben, +die Tobis-Sascha freiwillig an Goebbels’ Propagandaministerium zu übergeben, im Visier der Nationalsozialisten. Nach dem „Anschluss“ Österreichs wurde Pilzer von der Gestapo festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht. @@ -396,7 +396,7 @@ So kamen durch diese Aktion der Arzt Charvát und der Kommunistenführer\cite[Vg Im Prozess, der nach dem Krieg gegen Albert Göring aufgrund seiner vermuteten Mittäterschaft lief, machte sich sein Einsatz für die Škoda-Mitarbeiter bezahlt. Vor Gericht unterstützten ihn viele ehemalige Kollegen freiwillig und sagten zu seinen Gunsten aus. -Sie beteuerten, er habe immer im Sinne der tschechische Belegschaft gehandelt.\cite[Vgl.][194]{burkehb} +Sie beteuerten, er habe immer im Sinne der tschechischen Belegschaft gehandelt.\cite[Vgl.][194]{burkehb} Schließlich wurde Albert Göring durch die vielen Aussagen für ihn, die sich mit den dem Gericht vorliegenden Akten deckten, in allen Anklagepunkten freigesprochen.\cite[Vgl.][196]{burkehb} @@ -430,7 +430,7 @@ war es ihm nicht mehr möglich weiter Widerstand zu leisten.\cite[Vgl.][9]{narav Damit war seinen Widersachern trotz der missglückten Verhaftungen ihr Hauptanliegen doch geglückt. Im Anbetracht dessen, stellt sich die Frage, ob Albert unter der Annahme, -dass Hermann ihm nicht zur Seite gestanden, ihn unterstützt und gewähren lassen hätte, +dass Hermann ihm nicht zur Seite gestanden wäre, ihn unterstützt und gewähren lassen hätte, überhaupt Widerstand geleistet hätte. Es wäre vorstellbar, dass dies hätte eintreten können, wenn Albert ihn nicht für seine Unterstützung mit Kunst belohnt hätte, wie in \ref{stellung-ns} beschrieben, @@ -452,7 +452,7 @@ da die Informationen hierfür nicht ausreichen. Beispielsweise widersprechen sich teilweise die vorhandenen Informationen je nach Quelle, wie im oben genannten Fall der Unterschrift mit „(Hermann) Göring“, wozu Ernst Neubach und Christine Schöffel unterschiedliche Aussagen machen. -Daher kann sich im Folgenden auch nur auf die bekannten Informationen berufen werden +Daher kann sich im Folgenden auch nur auf die bekannten Informationen berufen werden, in der Annahme, dass diese korrekt sind. Auch ist es wichtig zu unterscheiden, ob das „gut“ relativ zu seinem Bruder gemeint ist oder sich auf die gesamte Gesellschaft bezieht. @@ -471,7 +471,7 @@ wie im Fall von Henny Porten, sondern wie bei der Befreiung von Gefangenen im KZ Theresienstadt oft auch für ihn komplett Unbekannte. -Ein Urteil für Albert Görings „Gutheit“ im Vergleich zur Gesamtgesellschaft gestaltet sich schwieriger. +Ein Urteil für Albert Görings Güte im Vergleich zur Gesamtgesellschaft gestaltet sich schwieriger. In Bereichen, in denen die historische Korrektheit nicht vollständig gegeben sein muss, lässt sich allerdings auch hier sagen, dass Albert Göring durchaus gut war. @@ -494,7 +494,7 @@ kann man nicht die Korrektheit aller vorliegenden Informationen annehmen, sondern muss die schlechte Lage dieser berücksichtigen. Der Gedenkstätte liegen keine Primärquellen vor, die für außergewöhnliche Risiken sprechen, denen Albert Göring ausgesetzt gewesen sein sollte, -wodurch sich dessen „Gutheit“ nicht zweifelsfrei belegen lässt. +wodurch sich dessen Güte nicht zweifelsfrei belegen lässt. Daher verlieh sie Albert Göring nicht den Titel.\cite[Vgl.][]{wineryadvashem} Sollten keine weiteren Primärquellen über Albert Görings Taten gefunden werden, was im Anbetracht der langen Zeit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu vermuten ist,