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Simon Bruder 61d531920d
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@ -180,8 +180,9 @@ was sich jedoch im Laufe der Zeit durch eine höhere Übereinstimmung mit Herman
Die Unterschiede der Brüder wurden früh deutlich:
Hermann interessierte sich aufgrund von Besuchen mit seinem Vater bei preußischen Aufmärschen\cite[Vgl.][28]{burkehb} für das Militär,
germanische Legenden, den Jagdsport und das Klettern.
Mit 13 Jahren besuchte er eine Militärakademie,
was durch Hilfe von Epensteins ermöglicht wurde.\cite[Vgl.][11]{wylliewr}
Mit 13 Jahren besuchte er die Karlsruher Militärakademie,
was durch Hilfe von Epensteins ermöglicht wurde.
Dort entwickelte er sich anders als in den zuvor besuchten Schulen zum Musterschüler.\cite[Vgl.][11]{wylliewr}
All das legte schon in jungen Jahren die Grundsteine für seine spätere nationalsozialistische Karriere.
Albert hingegen war entgegen von Epensteins Erwartungen eher introvertiert und schüchtern,
weshalb er zu seiner militärischen Erziehung auf ein Hersbrucker Internat geschickt wurde
@ -215,8 +216,20 @@ In seinem Verhör durch das US-Militär äußerte sich Albert Göring ähnlich
\subsection{Stellung im Nationalsozialismus}
Der NSDAP gegenüber war Albert Göring schon vor der Zeit des Hitlerputsches im November 1923 negativ eingestellt \cite[Vgl.][58]{burkehb},
weswegen er als direkte Konsequenz der Machtübernahme der NSDAP in Deutschland 1933 nach Österreich emigrierte,
Um die Stellung Albert Görings im Nationalsozialismus zu verstehen,
ist es hilfreich, zuerst die Stellung Hermann Görings zu betrachten.
Schon 1922, als er zum ersten Mal eine Rede Hitlers hörte,
verpflichtete er sein Schicksal Hitler und trat der NSDAP bei.\cite[Vgl.][37]{wylliewr}.
Da die NSDAP noch sehr jung war, wurde Hermann Führer der SA,\cite[Vgl.][39]{wylliewr}
mit der er kurz darauf am gescheiterten Hitlerputsch beteiligt war.\cite[Vgl.][41]{wylliewr}
Nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler 1933 wurde Hermann Göring zuerst Reichskommissar für Luftfahrt \cite[Vgl.][60]{wylliewr}
und später Reichsmarschall und der Nachfolger Hitlers.\cite[Vgl.][175]{burkehb}
Damit gehörte er zu den ranghöchsten Nationalsozialisten
und hatte dadurch eine sehr hohe Stellung im Staat und der Partei.
Albert Göring hingegen war der NSDAP gegenüber durchwegs negativ eingestellt,
und das schon vor der Zeit des Hitlerputsches im November 1923.\cite[Vgl.][58]{burkehb}
Deswegen emigrierte er als direkte Konsequenz der Machtübernahme der NSDAP in Deutschland 1933 nach Österreich,
um dort zunächst ein Leben ohne Einfluss der NSDAP führen zu können.
Daran sieht man deutlich,
dass Albert Göring kein großes Interesse daran hatte,
@ -225,13 +238,17 @@ Hätte er dies gewollt,
wäre es für ihn deutlich komfortabler gewesen in Deutschland zu bleiben,
wo er als Teil der neu entstandenen nationalsozialistischen Elite neue Privilegien genossen hätte.\cite[Vgl.][68]{burkehb}
Allerdings konnte Albert Göring wenn auch nur indirekt auch in Österreich
von Folgen der Nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland profitieren.
Allerdings konnte Albert Göring auch nach seiner Emigration nach Österreich
von Folgen der Nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland profitieren,
wenn auch nur indirekt.
Er bekam von Oskar Pilzer, dem Eigentümer der Filmproduktion Tobis-Sascha, ein Stellenangebot,
was vermutlich durch durch die Hoffnung der jüdischen Eigentümer motiviert war,
so einer zwanghaften Übernahme durch die Nationalsozialisten vorzubeugen.
Dies war allerdings schlussendlich nicht erfolgreich,
da auf Joseph Goebbels Druck Tobis-Sascha 1937 für einen symbolischen Betrag an die deutsche Creditanstalt verkauft wurde.\cite[Vgl.][68f.]{burkehb}
Diese war zu befürchten, da Tobis-Sascha die größte Filmproduktionsgesellschaft war
und von deutscher Seite ein starkes Interesse daran bestand,
auch von dieser Stellung zu profitieren, sowohl monetär als auch zu Propagandazwecken.
Der Abwendungsversuch war allerdings schlussendlich nicht erfolgreich,
da durch regulatorischen Druck Joseph Goebbels Tobis-Sascha 1937 für einen symbolischen Betrag an die deutsche Creditanstalt verkauft wurde.\cite[Vgl.][68f.]{burkehb}
Albert Göring war auch bei anderen Parteigrößen als seinem Bruder bekannt,
jedoch nicht positiv, wie im Fall von Heinrich Himmler.
@ -247,22 +264,26 @@ Oft gingen seine Gegenüber als er sich ihnen auswies davon aus,
er sei ähnlich einflussreich wie sein Bruder,\cite[Vgl.][125]{wylliewr}
oder hielten ihn schlicht für seinen Bruder.
Dies nutzte er beispielsweise aus,
als er Briefe an einen Lagerkommandanten mit dem Familienwappen versah und sie mit „Göring“,
wie es Ernst Neubach beschreibt \cite[Vgl.][123]{burkehb}
als er einen Brief an einen Lagerkommandanten,
in dem er um die Freilassung eines Gefangenen bat,
mit dem Familienwappen versah und sie mit „Göring“,
wie es Ernst Neubach in Seinem Zeitungsartikel „Mein Freund Göring“ beschreibt,\cite[Vgl.][123]{burkehb}
oder „Hermann Göring“,
wie Christine Schöffels Vater es ihr erklärte,\cite[Vgl.][91]{wylliewr}
wie er es seiner Tochter Christine Schöffels erklärte,\cite[Vgl.][91]{burkehb}
unterschrieb.
Wenn er seinen Bruder um Hilfe bitten musste,
so unterstützte Hermann Göring die Rettungen nicht immer nur aus reiner Brüderlichkeit.
so unterstützte Hermann Göring die Rettungen nicht immer nur aus reiner Brüderlichkeit,
auch wenn er sicherlich durch sein gutes persönliches Verhältnis einen gewissen Druck ausübte.
Durch Albert Görings Rettungen von reichen Juden
bekam er von diesen oft als Dank Gemälde und Kunstgegenstände geschenkt,
welche er oft an seinen Bruder weitergab,
ebenfalls als Dank für die Mithilfe bei den Rettungen
und womöglich um sich bei den nächsten Aktionen erneut seine Rückendeckung zu sichern.\cite[Vgl.][189]{burkehb}
Allerdings wurde durch diese Geschenke der Nationalsozialismus nicht direkt,
und auch nur unwahrscheinlich über indirekte psychologische Effekte,
gestärkt.
Trotz der Unterstützung seines Bruders,
ist es unwahrscheinlich, dass Albert Göring durch diese Geschenke den Nationalsozialismus gestärkt hat.
Hierdurch wird auch erneut die Abhängigkeit von Hermann Göring deutlich,
ohne dessen Gewähren viele Taten des Widerstandes für Albert Göring deutlich schwieriger gewesen wären.
\subsection{Persönlicher Einsatz für Rettungen}