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%! TEX program = xelatex
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\documentclass{scrreprt}
\KOMAoptions{
@ -115,15 +116,98 @@ wenn sie für ihn mit wenig Aufwand und ohne größere Gefährdung möglich ware
\section{Familiärer Hintergrund}
\lipsum[1]
Albert Göring wurde am \DTMdisplaydate{1895}{3}{9}{-1} in Berlin-Friedenau \cite[Vgl.][29]{burkehb}
als Sohn Heinrich Ernst Görings, eines preußischen Beamten,
und dessen zweiter Ehefrau, Fanny Göring, geborene Franziska Tiefenbrunn,
in eine preußische Beamtenfamilie geboren.\cite[Vgl.][21f.]{burkehb}
Er war das jüngste von drei Geschwistern,
der ältesten Olga und dem späteren Reichsmarschall Hermann.\cite[Vgl.][53]{burkehb}
Eine wichtige Rolle in seiner Kindheit spielte der Pate aller Kinder, der Doktor Hermann von Epenstein,
auf dessen Burgen Mauterndorf und Veldenstein die Familie häufig Zeit verbrachte.
Umstrittenen Gerüchten zufolge soll er der Vater Alberts sein,
da sein Aussehen ihm ähnelt und er ihm ihm mehr Zuneigung als Hermann zeigt,
was sich jedoch im Laufe der Zeit ändert.\cite[Vgl.][31f.]{burkehb}
Die Unterschiede der Brüder wurden früh deutlich:
Hermann interessierte sich für das Militär aufgrund von Besuchen mit seinem Vater bei preußischen Aufmärschen \cite[Vgl.][28]{burkehb} ,
germanische Legenden, den Jagdsport und das Klettern.
Mit 13 Jahren besuchte er, durch Epensteins Hilfe, eine Militärakademie.\cite[Vgl.][11]{wylliewr}
All das legte schon in jungen Jahren die Grundsteine für seine spätere Nationalsozialistische Karriere.
Albert hingegen war entgegen Epensteins Erwartungen eher introvertiert und schüchtern,
weshalb er zu seiner Erziehung auf ein Hersbrucker Internat geschickt wurde.
In seiner weiteren Ausbildung wendete er sich jedoch trotzdem nicht dem Militär zu,
sondern besuchte eine technische Realschule zu seiner Zeit unüblich ,
was ihm später ermöglichte als Ingenieur zu arbeiten.
Durch sein Interesse an Kunst, Kultur und Musik, welche er mit Epenstein teilte,
gewann er allerdings dennoch dessen Akzeptanz.\cite[Vgl.][13]{wylliewr}
Ein weiterer Nennenswerter Unterschied ist der Umgang beider mit der jüdischen Abstammung von Epensteins,
der allerdings zum Katholizismus konvertiert war.\cite[Vgl.][9]{wylliewr}
Hermann sah ihn nicht als Juden, was besonders deutlich zu sehen ist,
als er in der Schule über von Epenstein als Helden schreibt
und als Folge vom Direktor und den Mitschülern antisemitisch schikaniert wurde.
Trotz dieses dramatischen Erlebnisses wirkte sich dies nicht auf seine Werte aus,
da er später selbst ähnliche und noch brutalere Angriffe auf Juden und solche, die sie unterstützen, plante.
Albert hingegen half später den Opfern genau dieser Angriffe,
obwohl er kein derartiges Erlebnis vorzuweisen hat.\cite[Vgl.][39f.]{burkehb}
Die Unterschiede wurden dadurch verstärkt, dass Hermann und Albert Göring sich häufig nicht gesehen haben:
Als Kinder wurden sie früh durch den Besuch unterschiedlicher Schulen getrennt,
danach hielt Albert laut Hermann aufgrund seines Engagements in der NSDAP Abstand von ihm.
Ihre Begegnungen beschränkten sich auf Familiäre Anlässe,
bei denen sie sich trotz der angespannten Lage wie Brüder verhielten,\cite[Vgl.][40f.]{wylliewr}
wenn auch mit weniger Herzlichkeiten als zuvor\cite[Vgl.][58]{burkehb}.
In Albert Görings Verhör äußerte er sich ähnlich über die zwei verschiedenen Verhältnisse zu seinem Bruder:
„As brothers, we were very close together[…]. I have no relations with him as a statesman.“\cite[12]{naraverhör}
\section{Persönlicher Einsatz für Rettungen}
\lipsum[1]
Ein wichtiger Faktor zur Bewertung von Albert Görings Verhalten ist sein Persönlicher Einsatz für Verfolgte
und damit auch das Risiko, welches er eingegangen ist,
selbst verfolgt zu werden.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass er nicht nur im Hintergrund agierte,
sondern auch häufig öffentlich seine Ablehnung der nationalsozialistischen Ideologie demonstrierte.
Ein Beispiel hierfür ist sein Einsatz für eine siebzigjährige jüdische Frau,
die von SA-Männern dazu gezwungen wurde,
im Beisein vieler Schaulustiger, die Straße zu schrubben und ein Schild mit antisemitischer Aufschrift zu tragen.
Als Albert Göring dies sah, befreite er nach seiner Aussage die Frau aus der Menge
und wurde daraufhin von den SA-Männern verhaftet.\cite[Vgl. 19]{naraverhör}
So kam es aufgrund von derartigen Aktionen insgesamt vier Mal zu Haftbefehlen gegen ihn \cite[Vgl. 76]{burkehb},
die zwar jedes Mal wieder aufgehoben wurden,
worauf sich Göring jedoch nicht verlassen konnte.
So führten seine Aktionen schließlich dazu, dass ein Haftbefehl gegen ihn ausgestellt wurde,
dem er glaubte, nicht mehr entkommen zu können,
weswegen er selbst flüchten musste.\cite[Vgl. 170]{burkehb}
Aber nicht nur in der Öffentlichkeit demonstrierte er seine Ablehnung.
Auch als Exportchef bei Škoda versteckte er diese nicht und machte sie im Gegenteil auf vielfache Weise deutlich.
So benutzte er nach Aussage eines Škoda-Mitarbeiters nie den Hitlergruß,
hing in seinem Büro gegen alle Vorschriften kein Hitlerfoto auf
und äußerte sich „immer offen gegen den Nationalsozialismus\cite[117]{burkehb} % ist das richtig zitiert (direkt UND indirekt)?
Durch dieses Verhalten ging Albert Göring ein deutlich höheres Risiko ein,
als er es hätte müssen, um beispielsweise nach dem Krieg seinen Einsatz als strafmildernd anführen zu können.
Daher erscheint es auch glaubwürdig, dass er Verfolgten tatsächlich aus einer
„humane and religious duty“ \cite[10]{naraverhör} und nicht nur aus Opportunismus half.
\section{Stellung im Nationalsozialismus}
\lipsum[1]
Der NSDAP war Albert Göring schon vor der Zeit des Hitlerputsches im November 1923 negativ eingestellt\cite[Vgl.][58]{burkehb},
weswegen er als direkte Konsequenz der Machtübernahme der NSDAP in Deutschland 1933 nach Österreich emigrierte,
um dort zunächst ein Leben ohne Einfluss der NSDAP führen zu können.
In diesem offenbart sich wieder,
dass Albert Göring kein großes Interesse daran hatte,
seine Position zu Hermann Göring zu seinen eigenen Gunsten auszunutzen.
Hätte er dieses,
wäre es für ihn deutlich komfortabler gewesen in Deutschland zu bleiben,
wo er neue Privilegien genossen hätte.\cite[Vgl.][68]{burkehb}.
Allerdings hat Albert Göring wenn auch nur indirekt auch in Österreich
von Folgen der Nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland profitieren können.
Er bekam von Oskar Pilzer, dem Eigentümer der Filmproduktion Tobis-Sascha, ein Angebot,
was vermutlich durch durch die Hoffnung der jüdischen Eigentümer motiviert war,
so einer zwanghaften Übernahme durch die Nationalsozialisten vorzubeugen.\cite[Vgl.][68f.]{burkehb}
\chapter{Fazit}
@ -135,7 +219,6 @@ wenn sie für ihn mit wenig Aufwand und ohne größere Gefährdung möglich ware
% bibliography
\unnumberedchapter{Quellen- und Literaturverzeichnis}
\nocite{*} % FIXME: remove once I actually cite something
\printbibliography[keyword=Quelle, heading=quellenheading]
\printbibliography[notkeyword=Quelle, heading=subbibliography]