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breaks after sections (which is why they are not chapters).
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@ -1,6 +1,7 @@
@book{burkehb,
author = {William Hastings Burke},
title = {Hermanns Bruder},
shorttitle = {Hermanns Bruder},
subtitle = {Wer war Albert Göring?},
location = {Berlin},
publisher = {Aufbau Taschenbuch Verlag},
@ -12,6 +13,7 @@
@book{wylliewr,
author = {James Wyllie},
title = {The Warlord and the Renegade},
shorttitle = {The Warlord and the Renegade},
subtitle = {The Story of Hermann and Albert Goering},
location = {Cheltenham},
publisher = {Sutton Publishing},

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@ -1,7 +1,7 @@
%! TEX program = xelatex
% concealing \cite[Vgl.][42]{foo} hides the page number
% vim: set spell spelllang=de conceallevel=0:
\documentclass{scrreprt}
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\KOMAoptions{
% layout
@ -40,10 +40,10 @@
style=geschichtsfrkl, % implements my citation requirements almost perfectly
]{biblatex}
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\defbibheading{quellenheading}{\section*{Quellen}}
\defbibheading{quellenheading}{\subsection*{Quellen}}
% unnumbered chapter shown in TOC
\newcommand{\unnumberedchapter}[1]{\chapter*{#1}\addcontentsline{toc}{chapter}{#1}}
% unnumbered section shown in TOC
\newcommand{\unnumberedsection}[1]{\section*{#1}\addcontentsline{toc}{section}{#1}}
\subject{Seminararbeit}
\title{Albert Göring Der gute Göring?}
@ -53,6 +53,7 @@
\begin{document}
\pagenumbering{gobble}
\maketitle
\clearpage
% toc
\tableofcontents
@ -63,7 +64,7 @@
\pagenumbering{arabic}
\setcounter{page}{3}
\chapter{Einleitung}
\section{Einleitung}
„The results of the interrogation of Albert GOERING,
brother of the REICHSMARSCHALL Hermann,
@ -113,9 +114,9 @@ in welchem Ausmaß Albert Göring bei den Rettungen beteiligt war und sein eigen
oder ob er die Rettungen allein aus Opportunismus durchführte,
wenn sie für ihn mit wenig Aufwand und ohne größere Gefährdung möglich waren.
\chapter{Albert Göring Der gute Göring?}
\section{Albert Göring Der gute Göring?}
\section{Familiärer Hintergrund}
\subsection{Familiärer Hintergrund}
Albert Göring wurde am \DTMdisplaydate{1895}{3}{9}{-1} in Berlin-Friedenau \cite[Vgl.][29]{burkehb}
als Sohn Heinrich Ernst Görings, eines preußischen Beamten,
@ -126,52 +127,101 @@ der ältesten Olga und dem späteren Reichsmarschall Hermann.\cite[Vgl.][53]{bur
Eine wichtige Rolle in seiner Kindheit spielte der Pate aller Kinder, der Doktor Hermann von Epenstein,
auf dessen Burgen Mauterndorf und Veldenstein die Familie häufig Zeit verbrachte.
Umstrittenen Gerüchten zufolge soll er der Vater Alberts sein,
da sein Aussehen ihm ähnelt und er ihm ihm mehr Zuneigung als Hermann zeigt,
was sich jedoch im Laufe der Zeit ändert.\cite[Vgl.][31f.]{burkehb}
da Alberts Aussehen seinem ähnelt und er ihm mehr Zuneigung als Hermann zeigt,
was sich jedoch im Laufe der Zeit durch verschiedene Interessen ändert.\cite[Vgl.][31f.]{burkehb}
Die Unterschiede der Brüder wurden früh deutlich:
Hermann interessierte sich für das Militär aufgrund von Besuchen mit seinem Vater bei preußischen Aufmärschen \cite[Vgl.][28]{burkehb} ,
germanische Legenden, den Jagdsport und das Klettern.
Mit 13 Jahren besuchte er, durch Epensteins Hilfe, eine Militärakademie.\cite[Vgl.][11]{wylliewr}
All das legte schon in jungen Jahren die Grundsteine für seine spätere Nationalsozialistische Karriere.
Albert hingegen war entgegen Epensteins Erwartungen eher introvertiert und schüchtern,
weshalb er zu seiner Erziehung auf ein Hersbrucker Internat geschickt wurde.
Mit 13 Jahren besuchte er, durch von Epensteins Hilfe, eine Militärakademie.\cite[Vgl.][11]{wylliewr}
All das legte schon in jungen Jahren die Grundsteine für seine spätere nationalsozialistische Karriere.
Albert hingegen war entgegen von Epensteins Erwartungen eher introvertiert und schüchtern,
weshalb er zu seiner militärischen Erziehung auf ein Hersbrucker Internat geschickt wurde.
In seiner weiteren Ausbildung wendete er sich jedoch trotzdem nicht dem Militär zu,
sondern besuchte eine technische Realschule zu seiner Zeit unüblich ,
was ihm später ermöglichte als Ingenieur zu arbeiten.
Durch sein Interesse an Kunst, Kultur und Musik, welche er mit Epenstein teilte,
was ihm später die Arbeit als Ingenieur ermöglichte.
Durch sein Interesse an Kunst, Kultur und Musik, welche er mit von Epenstein teilte,
gewann er allerdings dennoch dessen Akzeptanz.\cite[Vgl.][13]{wylliewr}
Ein weiterer Nennenswerter Unterschied ist der Umgang beider mit der jüdischen Abstammung von Epensteins,
der allerdings zum Katholizismus konvertiert war.\cite[Vgl.][9]{wylliewr}
Hermann sah ihn nicht als Juden, was besonders deutlich zu sehen ist,
als er in der Schule über von Epenstein als Helden schreibt
und als Folge vom Direktor und den Mitschülern antisemitisch schikaniert wurde.
und als Folge vom Direktor und den Mitschülern antisemitisch schikaniert wurde,
was er nicht verstehen konnte, da von Epenstein für ihn nur Katholik war.
Trotz dieses dramatischen Erlebnisses wirkte sich dies nicht auf seine Werte aus,
da er später selbst ähnliche und noch brutalere Angriffe auf Juden und solche, die sie unterstützen, plante.
da er später selbst ähnliche und noch brutalere Angriffe auf Juden und Menschen, die sie unterstützen, plante.
Albert hingegen half später den Opfern genau dieser Angriffe,
obwohl er kein derartiges Erlebnis vorzuweisen hat.\cite[Vgl.][39f.]{burkehb}
Die Unterschiede wurden dadurch verstärkt, dass Hermann und Albert Göring sich häufig nicht gesehen haben:
Als Kinder wurden sie früh durch den Besuch unterschiedlicher Schulen getrennt,
danach hielt Albert laut Hermann aufgrund seines Engagements in der NSDAP Abstand von ihm.
Ihre Begegnungen beschränkten sich auf Familiäre Anlässe,
Ihre Begegnungen beschränkten sich auf familiäre Anlässe,
bei denen sie sich trotz der angespannten Lage wie Brüder verhielten,\cite[Vgl.][40f.]{wylliewr}
wenn auch mit weniger Herzlichkeiten als zuvor\cite[Vgl.][58]{burkehb}.
In Albert Görings Verhör äußerte er sich ähnlich über die zwei verschiedenen Verhältnisse zu seinem Bruder:
In seinen Verhör durch das US-Militär äußerte sich Albert Göring ähnlich über die zwei verschiedenen Verhältnisse zu seinem Bruder:
„As brothers, we were very close together[…]. I have no relations with him as a statesman.“\cite[12]{naraverhör}
Durch dieses familiäre Verhältnis war es Hermann Göring auch möglich,
in wenigen Fällen, in denen seine und Alberts Ziele überlappten,
ihn um einen Gefallen zu bitten.
Einer dieser war, dass er auf den Willen seiner Frau Emmy,
Albert Göring dazu zu brachte, sich dafür einzusetzen, dass Henny Porten,
Albert Göring dazu zu brachte, sich dafür einzusetzen, dass die Schauspielerin Henny Porten,
die durch ihren jüdischen Mann keine Rollen mehr zugeteilt bekommen hatte,
einen Vertrag bei Tobis-Sascha bekommt.\cite[Vgl.][100]{wylliewr}
In diesem Einzelfall hatte Albert Göring also nicht nur die indirekte Rückendeckung seines Bruders,
sondern ganz explizit seine Unterstützung.
\section{Persönlicher Einsatz für Rettungen}
\subsection{Stellung im Nationalsozialismus}
Der NSDAP war Albert Göring schon vor der Zeit des Hitlerputsches im November 1923 negativ eingestellt\cite[Vgl.][58]{burkehb},
weswegen er als direkte Konsequenz der Machtübernahme der NSDAP in Deutschland 1933 nach Österreich emigrierte,
um dort zunächst ein Leben ohne Einfluss der NSDAP führen zu können.
Daran sieht man deutlich,
dass Albert Göring kein großes Interesse daran hatte,
seine Position zu Hermann Göring zu seinen eigenen Gunsten auszunutzen.
Hätte er dies gewollt,
wäre es für ihn deutlich komfortabler gewesen in Deutschland zu bleiben,
wo er als Teil der neu entstandenen nationalsozialistischen Elite neue Privilegien genossen hätte.\cite[Vgl.][68]{burkehb}
Allerdings konnte Albert Göring wenn auch nur indirekt auch in Österreich
von Folgen der Nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland profitieren.
Er bekam von Oskar Pilzer, dem Eigentümer der Filmproduktion Tobis-Sascha, ein Angebot,
was vermutlich durch durch die Hoffnung der jüdischen Eigentümer motiviert war,
so einer zwanghaften Übernahme durch die Nationalsozialisten vorzubeugen.
Dies war allerdings schlussendlich nicht erfolgreich,
da auf Goebbels Druck Tobis-Sascha 1937 für einen symbolischen Betrag an die deutsche Creditanstalt verkauft wurde.\cite[Vgl.][68f.]{burkehb}
Albert Göring war auch bei anderen Parteigrößen als seinem Bruder bekannt,
jedoch nicht positiv, wie im Fall von Heinrich Himmler.
Himmler versuchte aktiv Albert Göring außer Gefecht zu setzen
und wurde durch innerparteiliche Konflikte mit Hermann Göring noch stärker dazu motiviert.\cite[Vgl.][128]{burkehb}
Selbst hatte Albert Göring nur wenig Einfluss,
er war fast immer auf seinen Bruder oder eine Verwechslung mit ihm angewiesen.
Oft gingen seine Gegenüber als er sich ihnen auswies davon aus,
er sei ähnlich einflussreich wie sein Bruder,\cite[Vgl.][125]{wylliewr}
oder hielten ihn schlicht für seinen Bruder.
Dies nutzte er beispielsweise aus,
als er Briefe an einen Lagerkommandanten mit dem Familienwappen versah und sie mit „Göring“,
wie es Ernst Neubach beschreibt\cite[Vgl.][123]{burkehb}
oder „Hermann Göring“,
wie Christine Schöffels Vater es ihr erklärte,\cite[Vgl.][91]{wylliewr}
unterschrieb.
Wenn er seinen Bruder um Hilfe bitten musste,
so unterstützte Hermann Göring die Rettungen nicht immer nur aus reiner Brüderlichkeit.
Durch Albert Görings Rettungen von reichen Juden
bekam er von diesen oft als Dank Gemälde und Kunstgegenstände geschenkt,
welche er oft an seinen Bruder weitergab,
ebenfalls als Dank für die Mithilfe bei den Rettungen
und womöglich um sich bei den nächsten Aktionen seine Rückendeckung zu sichern.\cite[Vgl.][189]{burkehb}
Allerdings wurde durch diese Geschenke der Nationalsozialismus nicht direkt,
und auch nur unwahrscheinlich über indirekte psychologische Effekte,
gestärkt.
\subsection{Persönlicher Einsatz für Rettungen}
Ein wichtiger Faktor zur Bewertung von Albert Görings Verhalten ist sein Persönlicher Einsatz für Verfolgte
und damit auch das Risiko, welches er eingegangen ist,
@ -215,55 +265,41 @@ Diese Tatsache schreckte Viele in der Nachkriegszeit ab,
da in dieser Zeit versucht wurde, die NS-Vergangenheit zu verdrängen,
was mit Albert Göring als andauernder Erinnerung daran nicht möglich war.\cite[Vgl.][212]{burkehb}
\section{Stellung im Nationalsozialismus}
Der NSDAP war Albert Göring schon vor der Zeit des Hitlerputsches im November 1923 negativ eingestellt\cite[Vgl.][58]{burkehb},
weswegen er als direkte Konsequenz der Machtübernahme der NSDAP in Deutschland 1933 nach Österreich emigrierte,
um dort zunächst ein Leben ohne Einfluss der NSDAP führen zu können.
In diesem offenbart sich wieder,
dass Albert Göring kein großes Interesse daran hatte,
seine Position zu Hermann Göring zu seinen eigenen Gunsten auszunutzen.
Hätte er dieses,
wäre es für ihn deutlich komfortabler gewesen in Deutschland zu bleiben,
wo er neue Privilegien genossen hätte.\cite[Vgl.][68]{burkehb}.
\section{Fazit}
Allerdings hat Albert Göring wenn auch nur indirekt auch in Österreich
von Folgen der Nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland profitieren können.
Er bekam von Oskar Pilzer, dem Eigentümer der Filmproduktion Tobis-Sascha, ein Angebot,
was vermutlich durch durch die Hoffnung der jüdischen Eigentümer motiviert war,
so einer zwanghaften Übernahme durch die Nationalsozialisten vorzubeugen.\cite[Vgl.][68f.]{burkehb}
Abschließend lässt sich sagen,
dass Albert Göring in jedem Fall gute Intentionen an den Tag legte.
Er stellte sich konsequent gegen den Nationalsozialismus und pflegte ein Verhalten,
welches nicht auf die Vorbeugung eines Urteils nach dem Krieg schließen lässt.
Jedoch war Albert Göring auch bei anderen Parteigrößen,
wie Heinrich Himmler,
negativ bekannt.
Himmler versuchte aktiv Albert Göring außer Gefecht zu setzen
und wurde durch innerparteiliche Konflikte mit Hermann Göring noch stärker dazu motiviert.\cite[Vgl.][128]{burkehb}
Sein Verhältnis mit seinem Bruder beschränkte sich ausschließlich auf ein familiäres
und durch dieses hat er den Nationalsozialismus nicht unterstützt.
Selbst hatte Albert Göring nur wenig Einfluss,
er war immer auf seinen Bruder oder eine Verwechslung mit ihm angewiesen.
Oft gingen seine Gegenüber als er sich ihnen auswies davon aus,
er sei ähnlich einflussreich wie sein Bruder,\cite[Vgl.][125]{wylliewr}
oder hielten ihn schlicht für seinen Bruder,
wenn er Briefe an einen Lagerkommandanten mit dem Familienwappen versah und sie mit „Göring“,
wie es Ernst Neubach beschreibt\cite[Vgl.][123]{burkehb}
oder „Hermann Göring“,
wie Christine Schöffels Vater es ihr erklärte,\cite[Vgl.][91]{wylliewr}
unterschrieb.
Er nahm auch durch sein Handeln massive Konsequenzen in Kauf,
was dazu führte, dass er in Armut verstarb.
\chapter{Fazit}
\lipsum[1-2]
Wenn man den Berichten aus Sekundärquellen Glauben schenkt,
lässt sich die Frage, ob man Albert Görings Handeln generell als gut bezeichnen kann,
mit ja beantworten.
Legt man allerdings strengere Maßstäbe an und fordert Primärquellen für außergewöhnliche Risiken, denen Albert Göring ausgesetzt sein sollte,
lässt sich Albert Görings „Gutheit“ nicht zweifelsfrei belegen.
Das ist der Grund, weshalb die Gedenkstätte \textit{Yad Vashem} keine Berechtigung
für die Verleihung des Titels \textit{Gerechter unter den Völkern}
an Albert Göring sieht.\cite[Vgl.][]{wineryadvashem}
% appendix
\clearpage
\appendix
\singlespacing
% bibliography
\unnumberedchapter{Quellen- und Literaturverzeichnis}
\unnumberedsection{Quellen- und Literaturverzeichnis}
\printbibliography[keyword=Quelle, heading=quellenheading]
\printbibliography[notkeyword=Quelle, heading=subbibliography]
\clearpage
\chapter*{Eigenständigkeitserklärung}
\section*{Eigenständigkeitserklärung}
\lipsum[1-2]